
Es ist bereits der letzte Kampftag der Hinrunde in der 2. Bundesliga Ost, der mit dem Vogtland-Derby zwischen Markneukirchen und Greiz einen echten Knaller parat hält. Damit sorgen die Markneukirchner Ringer für einen zusätzlichen Höhepunkt zur Erlbacher Kirwe.
War es in der letzten Bundesligazeit der beiden Teams vor allem der AV Germania, der die Siegpunkte einstrich, so strafte Greiz beim letzten Aufeinandertreffen in der Musikstadt Markneukirchen mit 24:7 regelrecht ab. Da standen jedoch beide Teams bereits als Absteiger aus der 1. Bundesliga fest, bei Markneukirchen war die Luft nach der langen Saison regelrecht raus, während Greiz noch einmal alle Kräfte mobilisieren konnte.
Die bisherige Hinrundenbilanz könnte unterschiedlicher nicht sein, so präsentiert sich der RSV Rotation sehr stark, selbst der SV Johannis Nürnberg wurde am ersten Kampftag mit einem 16:14-Auswärtssieg kalt erwischt. Seither kämpfte sich der RSV Rotation von Sieg zu Sieg und steht nun, am letzten Kampftag der Hinrunde ungeschlagen an der Tabellenspitze. Am vergangenen Wochenende wurde der FC Erzgebirge Aue vor 837 Zuschauern mit einer 11:22-Niederlage wieder nach Hause zurückgeschickt.
RSV-Trainer Tino Hempel gelang es den Großteil der Mannschaft aus den Vorjahren zusammenzuhalten, vor allem die deutsche Achse der Greizer wuchs mit dem Deutschen Meister Lucas Kahnt, aber auch Moritz Langner, Sebastian Wendel, Maximilian Besser Emil Thiele, Christian Fetzer und Neuzugang Zsobor Gulyas zu tragenden Säulen des Teams, das mit wenigen Mannschaftspunkten belastet ist, aber dafür viele Siegpunkte aufweist. Auch die internationalen Spitzenringer wie Nicolai Grahmez, Alex Szöke, oder der Ex-Markneukirchner Razvan Kovacs hielten dem RSV Rotation die Treue.
In Markneukirchen kämpft man hingegen mit den alten Leiden, Krankheit, Verletzung und nicht genehmigte Visa verhinderten bislang eine best möglichste Aufstellung, die Heimniederlage aus dem Auftaktduell gegen Rimbach schmerzt noch immer, mit der Niederlage in Nürnberg war allerdings zu rechnen. Gegen den RV Lübtheen, den FC Erzgebirge Aue und zuletzt bei der RKG Reilingen/Hockenheim wurden Siege eingefahren. Die Ausländerpositionen sind nicht optimal besetzt, was auch den Ausschlag für die beiden Niederlagen gab.
Greiz auf eins, Markneukirchen auf drei, die Gäste gehen am Sonnabend in der Schrott-Stark-Arena mit Favoritenstatus auf die Matte, sicherlich auch wieder von einer großen Schar RSV-Fans begleitet. Damit dürfte es auch auf den Zuschauerrängen eng-, aber auch lautstark werden. „Hier wird wohl die Tagesform entscheiden“, sieht der AVG-Vorsitzende Jens Berndt in Greiz den Favoriten, aber sein Team nicht chancenlos.
Trotz aller Rivalität herrscht zwischen beiden Vereinen ein gutes Verhältnis. "Die Beziehung zwischen den Trainerteams kann nach vielen Jahren schon als freundschaftlich bezeichnet werden und auch die Athleten kennen sich schon lange, geben im Kampf alles, aber nach dem Kampf wird sich die Hand gegeben und miteinander geredet", beschreibt AVG-Trainer Andre Backhaus das Verhältnis auf den beiden Trainerbänken und den Athleten des AVG und RSV. Auch auf den Rängen wird nach den Schlachtgesängen und Anfeuerungsrufen zwischen den Fans gefachsimpelt und mit einem Bierchen die Stimmbänder gekühlt. 19:30 Uhr ertönt der Anpfiff des Kampfrichters zum ersten Duell des Vogtland-Derbys.
Jörg Richter


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