top of page

Ein Sieg fürs Selbstbewusstsein



Nach der Niederlage beim KSV Rimbach zum Auftakt der Rückrunde, haben die Zweitligaringer der WKG Markneukirchen/Gelenau ihre zweite Begegnung gewonnen. Gegen den RV Lübtheen gelang den Schützlingen des Trainergespanns Andre Backhaus/Andy Schubert ein deutlicher 23:10-Heimsieg.


„Dieser Sieg war eine Gegenreaktion der Mannschaft zur Niederlage vor einer Woche“, freute sich Andy Schubert über den Auftritt seiner Athleten vor 224 Zuschauern in der heimischen Schrott-Stark-Arena.


Die Begegnung begann allerdings mit zwei Siegerverkündungen durch Kampfrichterin Laura Ferdinand (VfL Bad Kreuznach), denn Lübtheen hatte keinen Gegner für Niklas Niemtz im leichtesten Limit (61 kg/GR) mitgebracht und Markneukirchen/Gelenau stellte keinen Schwergewichtler, sodass auch Lübtheens Zbigniev Branowski kampflos zum Sieger gekürt wurde.


Den ersten richtigen Kampf um Punkte lieferte Roman Walter (66 kg/FR), der gegen Lübtheens Henry Lamitschka in 2:22 Minuten eine 16:0-Führung erkämpfte, die zum Abbruch durch technische Überlegenheit führte.


Doch Lübtheen konterte durch den Olympiadritten von Paris, Turpal Bisultanov. Der dänische Weltklasseringer schob den WKG-Halbschwergewichtler Agil Musaev von einer Seite der Matte auf die andere. Nach Passivitätsverwarnungen an Musaev glänzte Bisultanov mit Aushebern aus dem Boden und sehenswerten Würfen. Als sich Musaev am Ende seiner Kräfte in der letzten Kampfminute mehrmals von der Kampffläche ins Aus schieben ließ, disqualifizierte ihn die Kampfrichterin mit der dritten Verwarnung.


Die ohnehin schon kürzeste Begegnung der letzten Jahre machte Marco Stoll (71 kg/GR) noch kürzer, in nur 34 Sekunden fertigte er Florian Wiesemann mit Würfen und Bodentechniken ab, beim Stand von 16:0 stoppte die Kampfrichterin das Duell wegen technischer Überlegenheit des Markneukirchners. Damit führte die WKG Markneukirchen/Gelenau zur Pause mit 12:8.


Zum Beginn des zweiten Abschnitts des Kampfabends sorgte Patrick Dublinowski (86 kg/FR) mit einem 6:2-Sieg über den Ex-Markneukirchner Brian Bliefner für den Ausbau der Führung auf 14:8. Einen absoluten Spitzenkampf lieferte der deutsche Vizemeister der Junioren Dennis Aleksandryuk (75 kg/FR) dem Vize-Europameister der Männer von 2021 und 5. der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres. Riesen Jubel in der Arena, als der Youngster Anfang der zweiten Runde des Kampfes zum 2:2 ausglich und damit in Führung ging. Doch kurz vor Kampfende holte sich der erfahrene Pole mit einem Beinangriff die Führung zurück und war sichtlich froh, als die Kampfrichterin das Duell mit dem Schlussgong abpfiff. „Eine starke Leistung“, klopfte Mannschaftsleiter Jörg Guttmann dem jungen Freistilspezialisten auf die Schulter, der sich in seinem letzten Jahr bei den Junioren noch viel vorgenommen hat.


Aigazi Minatulaev (80 kg/GR) musste nicht für seinen Sieg schwitzen, denn die Kampfrichterin stellte an der Waage eine Hautveränderung im Gesicht seines Gegners fest, für die Lübtheens Mittelgewichtler Saribek Gardinyan kein Unbedenklichkeits-Attest eines Hautarztes vorweisen konnte. Laut Reglement durfte der RVL-Ringer damit nicht kämpfen, sodass Minatulaev kampfloser Sieger wurde und vier Mannschaftspunkte auf das Konto der Gastgeber hievte.


Witas Behrend (75 kg/GR) kämpfte zuletzt in Greiz und Werdau, der Deutsche Vizemeister von 2022 und 2024 wurde für diese Saison vom RSK Gelenau angeheuert. Auch Behrend wollte innerhalb der Wettkampfgemeinschaft Kämpfe in der 2. Bundesliga absolvieren und bekam gegen den RV Lübtheen seinen ersten Einsatz, nachdem in der Vorwoche wegen einer Erkältung noch schmerzlich gefehlt hatte. Gegen Lübtheens Eigengewächs Henning Löbl machte Witas Behrend zum Beginn der zweiten Runde des Kampfes den Sack zum 15:0 mit einem sehenswerten Wurf zu.


Im letzten Duell des Abends lieferte Ansgar Reinke (80 kg/FR) seinem Kontrahenten Hisir Ozdoev einen Kampf taktischer Natur, bei dem es keine technischen Wertungen gab, sondern ausschließlich Verwarnungspunkte. Reinke gewann beim 1:1 durch die zuletzt vergebene Wertung und setzte den umjubelten Schlusspunkt zum 23:11-Erfolg der WKG Markneukirchen/Gelenau über den RV Lübtheen.


„Es war auch ein Sieg für das Selbstbewusstsein und für die Motivation der Mannschaft“, war der Erfolg für Andre Backhaus auch in der Höhe verdient. Sein Trainerkollege Andy Schubert bedankte sich bei Kampfrichterin Laura Ferdinand für ihre souveräne und fehlerfreie Leistung. „Leider nicht immer so in der oftmals aufgeheizten Atmosphäre im Ligenbetrieb“, erinnert er an die Geschehnisse der Vorwoche in Rimbach mit zwei roten Karten.


Mit dem klaren Sieg schiebt sich die WKG Markneukirchen/Gelenau wieder an den KSV Rimbach vorbei, auf den dritten Tabellenplatz, wobei Rimbach gegen den RSV Rotation Greiz einer derbe 5:18-Heimschlappe einstecken musste.




Auch den Vorkampf der WKG Markneukirchen/Gelenau III gegen den RSV Rotation Greiz II leitete mit Sarina Jurke eine Kampfrrichterin. Im kleinen Vogtland-Derby holte Henry Schmidt (57 kg/GR) mit seinem knappen Punktsieg zwar den ersten Mannschaftspunkt für die Gastgeber, doch dann zog die Greizer Reserve mit drei Siegen in Folge auf 11:1 davon. Vor allem die Fußverletzung von Schwergewichtler Jimmi Rudau dürfte das Landesligateam der WKG Markneukirchen/Gelenau schmerzen, der das Duell gegen Emil Thiele aufgeben musste.


Dustin Löser (86 kg/GR), Johnny Uhlig (66 kg/GR), Johannes Adler (71 kg/FR) und Illja Karakasch (75 kg/GR) gewannen zwar ihre Begegnungen, doch stand am Ende eine knappe 15:16-Niederlage im Wettkampfprotokoll.


Bemerkenswert war der Altersdurchschnitt beider Teams, bei Greiz traten 5 Jugendliche an, bei der WKG Markneukirchen/Gelenau derer vier. Lob dafür gab es in beiden Trainerecken, wobei allein das knappe Resultat von einer spannenden Begegnung zeugt.


Die WKG Markneukirchen/Gelenau III rutscht nach der knappen Niederlage auf Rang vier der Landesligatabelle ab, muss jedoch am kommenden Samstag beim Tabellendritten AC Taucha antreten und kann sich mit einem Sieg wieder in die Medaillenränge schieben.


Jörg Richter




147 Ansichten

Comments


bottom of page