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Markneukirchner Bundesligaringer haben auch im Rückkampf gegen Greiz mit 17:16 die Nase vorn


Die Bundesligaringer des AV Germania Markneukirchen haben auch den Rückkampf gegen den RSV Rotation Greiz gewonnen, mit 17:16 war das Ergebnis nach 10 spannungsgeladenen Duellen äußerst knapp. Nach dem 16:11-Auswärtserfolg aus der Hinrunde haben die Ringer aus dem Oberen Vogtland beide Duelle für sich entschieden. Das Traurige daran, es fehlte die Kulisse, die dieses Vogtland-Derby zweifelsfrei verdient gehabt hätte. „Ich schätze mal, dass 700 bis 800 Zuschauer zum Kampf in die Musikhalle gekommen wären, musste der AVG-Vorsitzende Jens Berndt schweren Herzens auch die geplante Weihnachtsfeier mit den Fans absagen. Riesen Zuspruch dafür im Internet, bis zu 500 Fans verfolgten das Vogtland-Derby im Livestream.


Die Begegnung begann ganz nach den Vorstellungen der Gastgeber, Valerij Borgoiakov (57 kg/GR) führte nach 90 Sekunden der ersten Kampfrunde bereits mit 9:0, als er Sven Cammin auf beide Schultern drückte. Im Schwergewicht (130 kg/FR) traf Magomedgadzhi Nurasulov auf Sebastian Wendel und auch der AVG-Neuzugang hatte den Auftrag, einen vorzeitigen Sieg zu landen und 4 weitere Mannschaftspunkte zu holen. Kurz vor dem Pausengong hatte Nurasulov 16:0 Punkte gesammelt, die zum Abbruchsieg durch technische Überlegenheit führten.


Einen ersten Schlüsselkampf gab es im Limit bis 61 Kilo, wo Roman Walter bis in die Haarspitzen motiviert, gegen den 41-jährigen Routinier Ghennadie Tulbea auf die Matte ging. „Ich wollte gewinnen, zwei Mannschaftspunkte holen, dass es dann drei wurden, war umso schöner“, so der AVG-Bantamgewichtler, der sich mit schönen Aktionen den 11:2-Punktsieg sicherte.

Für Anton Vieweg (98 kg/GR) und Dustin Scherf (66 kg/GR) hieß es dann, die Niederlagen gegen übermächtige Gegner im Rahmen zu halten und keine vorzeitigen Siege ihrer Kontrahenten zuzulassen. Es gelang; Anton Vieweg ließ gegen den 5. der Olympischen Spiele von Tokio und Vizeweltmeister von Oslo 2021 Alex Szöke nur 10 Kampfpunkte zu, Dustin Scherf gab beim 1:9 gegen Dawid Karecinski ebenfalls nur drei Mannschaftspunkte zum 11:6-Halbzeitstand für den AVG Markneukirchen ab. Wie wichtig auch diese Kämpfe waren, sollte sich erst am Ende der Begegnung zeigen.


Zum Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabend hatte Gästetrainer Tino Hempel ein Ass im Ärmel, das auch stach, denn Ahmed Bilici hatte einige Kilo Gewicht reduziert, um im Limit bis 86 Kilo starten zu können. „Wir hatten die Hoffnung, dass sich die ‚Gewichtreduzierung‘ über die sechs Kampfminuten zugunsten von unserem Patryk Dublinowski auswirken wird“, weiß AVG-Trainer Andre Backhaus, dass damit oftmals die Ausdauer nachlässt. Doch das ließ Bilici, der im Vorjahr noch im Markneukirchner Trikot kämpfte, gar nicht erst zu, packte den AVG-Neuzugang im Bodenkampf und rollte ihn zum 16:0 nach nur einer Minute Kampfzeit aus. Greiz war damit wieder bis auf 11:10 heran.


Nun war es Stefan Coman (71 kg/FR), der gegen das Greizer Eigengewächs Joel Wrensch unbedingt vier Mannschaftspunkte holen musste, um dem Markneukirchner Gesamtsieg etwas näherzukommen. Wrensch wehrte sich geschickt, verhinderte viele Aktionen des rumänischen Meisters, der dennoch nach 4:30 Minuten den 15-Punkte-Abstand hergestellt hatte, den Greizer damit aber zugleich auch auf beide Schultern drückte.

In der Greizer Ecke atmete Tino Hempel tief durch und schickte mit Igor Besleaga (80 kg/GR) einen weiteren internationalen Spitzenringer auf die Matte. Einmal mehr bot Erik Löser einen großen Kampf und verhinderte beim 0:7 einen höheren Sieg des Moldawiers, der damit nur zwei Mannschaftspunkte erkämpfte.


Beim Stand von 15:12 standen nur noch die beiden Weltergewichtsduelle auf dem Programm und so kam es zur Neuauflage der Begegnung von Maximilian Simon gegen den Greizer Neuzugang Christian Fetzer, der gemeinsam mit Bilici von Markneukirchen nach Greiz gewechselt war. Wie schon beim Hinkampf ließ Maximilian Simon gegen den anrennenden Routinier nichts anbrennen, konterte geschickt und holte am Ende einen sicheren 8:2-Punktsieg, stellte damit zugleich den Gesamterfolg des AVG Markneukirchen sicher.


Im letzten Kampf des Abends stellte sich Griechisch-Römisch-Spezialist Marco Stoll erneut im ungewohnten freien Stil in den Dienst der Mannschaft, gab jedoch gegen Lucas Kahnt Punkt für Punkt ab, der Greizer stellte beim 19:3 in der letzten Minute des Kampfes den nötigen Abstand (15 Punkte Differenz) zum Abbruchsieg durch technischer Überlegenheit sicher. Die vier Mannschaftspunkte waren für den RSV Rotation jedoch nur Ergebniskosmetik zum umjubelten 17:16-Sieg für die Gastgeber aus dem oberen Vogtland.


„Markneukirchen hat den Sieg einfach mehr gewollt“, so RSV-Trainer Tino Hempel nach dem Kampf, „… der Sieg von Roman Walter war ebenso kampfentscheidend, wie die fehlenden Punkte aus den Kämpfen von Szöke und Besleaga“.

Sichtlich zufrieden war Roman Walter nach dem Kampf, der eine wichtige Weiche zum Gesamterfolg des AVG gestellt hatte. „Unser Trainer Andre Backhaus hatte mit gegen Tulbea gut eingestellt und ich wurde im Kampfverlauf immer sicherer, dass ich aus dem Duell mit dem international erfahrenen Routinier erfolgreich hervorgehe“, so Walter, der von Jörg Guttmann als bester Ringer der Begegnung geehrt wurde.


Jörg Richter


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