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Auswärtssieg zum Bundesliga Saisonauftakt


Markneukirchen – Ein Wechselbad der Gefühle machte das Trainergespann des AV Germania Markneukirchen gleich zum Bundesligaauftakt in Hösbach durch, denn der Kampf verlief keineswegs nach den Vorstellungen von Andre Backhaus und Andy Schubert.


Zufriedenheit im Markneukirchner Lager zum Auftakt, denn Razvan Kovacs (57 kg/Freistil) riss den knappen Sieg nach einem 1:3-Rückstand noch mit 4:3 aus dem Feuer. Souverän erkämpfte Franz Richter im schwersten Limit (130 kg/gr.-rö. Stil) einen klaren Punktsieg, nach einem schönen Ausheber aus der Bodenlage und einen Blitzangriff am Mattenrand gewann der AVG-Ringer mit 8:0 Punkten und holte weitere drei Mannschaftspunkte zur 4:0-Führung.

Doch dann riss der Faden beim AVG, der Vize-Europameister von 2019 Florin Tita (61 kg/gr.-rö. Stil) fand gegen den Neuzugang des KSC Peter Haase nicht in den Kampf und unterlag nach zwei Blitzangriffen des Ex-Thalheimers mit 5:9 Punkten. Auch Patryk Dublinowski (98 kg/Freistil) fand kein technisches Mittel, um gegen den DRB-Auswahlringer Johannes Deml entscheidend zu punkten. Erst kurz vor Ende griff der Deutsch-Pole beherzt an, doch es gelang nur noch Ergebniskosmetik zum 2:3.

Gleiches Bild im letzten Duell vor der Pause als AVG-Neuzugang Münir Aktas (66 kg/Freistil) und sein international erfolgreicher Kontrahent Mikyay Naim einen defensiven Kampfstil bevorzugten. Kampfrichter Andre Schedler reagierte mit Passivitätsverwarnungen, Aktas bekam zwei, Naim eine und so gewann der Bulgare im Team der Gastgeber mit 2:1 Punkten zum 4:4-Halbzeitstand.


Nun sah eher das Markneukirchner Lager die Felle davon schwimmen, denn der KSC Hösbach bot in der zweiten Hälfte des Kampfabends noch einmal starke Ringer auf. Doch die starke, deutsche Achse des AV Germania schlug zurück. Zunächst war es Neuzugang Erik Löser (86 kg/gr.-rö. Stil), der seinen Kontrahenten Niklas Schäfer immer wieder unter Druck setzte und mit sehenswerten Aktionen punktete. Mit 8:5 gewann Löser den ersten Bundesligakampf seiner Laufbahn und brachte Markneukirchen mit 6:4 in Führung. Tapfer erwehrte sich Marco Stoll (71 kg/gr.-rö. Stil) gegen die Angriffe des international erfahrenen Kontrahenten Dimitri Dobrov und ließ mit riesen Kampfgeist nur ein knappes 1:6 zu, Hösbach damit wieder gleichauf.


Wie gut ist der russische Neuzugang des AVG Darsam Dzhaparov in Form ? Diese Frage stellte sich das Trainerteam des AVG im Vorfeld der Begegnung. Der Kämpfer aus der russischen Ringermetropole Mahachkala beantwortete diese Frage mit einem sehenswerten Achselwurf und sechs Rollen im Bodenkampf, die zum schnellen 16:0-Abbruchsieg durch technische Überlegenheit gegen Yannick Ott führten. Damit führte der AVG vor den letzten, beiden Weltergewichtsbegegnungen mit 10:6, doch Hösbach hatte mit Routinier Steven Gottschling und Malkas Amonyan noch zwei Asse im Ärmer.


Dann war es Markneukirchens Eigengewächs Justin Müller (75 kg/Freistil), der alle Träume der Gastgeber und dessen Fans platzen ließ. Fast schon frech konterte der AVG-Ringer den kampferfahrenen Gottschling immer wieder aus- und was kaum einer erwartet hatte – Müller zurrte mit einem 6:2-Punktsieg den Gesamterfolg des AV Germania in Hösbach noch vor dem Abschlusskampf fest. So konnte Serjan Simonyan (75 kg/gr.-rö. Stil) ohne Druck in das letzte Duell des Abends gehen, wo er dem diesjährigen Europameister der U-23 und Vize-Europameister der Männer Malkas Amoyan gegenüber stand. Simonyan, der als N4-Ringer das Ausländerkontingent des AVG nicht mehr belastet, da er bereits vier Jahre in Leipzig lebt, machte Amoyan das Leben in der ersten Runde sehr schwer, konnte das Tempo des Armeniers im zweiten Kampfabschnitt nicht mehr halte und verlor noch überhöht mit 0:15 Punkten.


„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, doch am Ende können wir froh sein, den Kampf gewonnen zu haben“, so Andy Schubert, der sich weiterhin mit Andre Backhaus die Trainerbank teilt.

Am kommenden Wochenende steht bereits die erste Wettkampfpause an, wenn sich die meisten deutschen Auswahlringer, darunter auch Marco Stoll, Maximilian Simon und Franz Richter, sowie Maximilian Schwabe und Nils Buschner aus Pausa bei den Thor-Masters einer internationalen Leistungsüberprüfung vor den Augen des Bundestrainers Michael Carl unterziehen. Am 25. September steht für den AVG der Auswärtskampf beim RV Lübtheen an, der erste Heimkampf steigt am 16. Oktober, nach der WM-Pause. Zu Gast wird der FC Erzgebirge Aue in der Musikhalle Markneukirchen sein, der sich zum Auftakt beim RV Lübtheen mit 16:7 durchsetzen konnte.


Jörg Richter

Den ersten Bundesligasieg seiner Laufbahn sicherte sich Markneukirchens Neuzugang Erik Löser, der vom RSK Gelenau nach Markneukirchen rückte


Foto: Jörg Richter

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