Ob die Zweitligaringer der WKG Markneukirchen/Gelenau nach dem Heimsieg über den RV Lübtheen wieder in der Erfolgsspur sind, wird sich beim Sachsenderby gegen den FC Erzgebirge Aue zeigen das am Samstagabend in der ‚Sporthalle des beruflichen Schulzentrums Aue‘; Rudolf Breitscheidstraße ausgetragen wird.
Den Hinkampf gewann die WKG Markneukirchen/Gelenau vor heimischer Kulisse gegen ersatzgeschwächte Auer mit 18:9, in der Rückrunde werden die Karten mit dem Stilartenwechsel in den 10 Gewichtsklassen neu gemischt.
Während die WKG Markneukirchen/Gelenau schon zwei Rückrundenkämpfe bestritt, steigt der FC Erzgebirge mit dem Heimkampf am Samstagabend erst neu in die Rückrunde ein. „Wir wissen also kaum etwas darüber, wie die Aufstellung von FCE-Trainer Björn Schöniger aussehen könnte“, blickt Andre Backhaus auf die Möglichkeiten der Gastgeber, die mit Daniel Ligeti einen Schwergewichtler aus Ungarn verpflichtet haben, der zu den erfahrensten Freistilringern in der schwersten Kategorie weltweit gehört. Bei den Europameisterschaften 2023 holte Ligeti Bronze, bei den Weltmeisterschaften des gleichen Jahres wurde der Ungar Fünfter und in Paris 2024 erzielte er den 7. Platz.
Mit Connor Sammet hat Björn Schöniger ein großes Talent im griechisch-römischen Stil entwickelt, der 2022 auch schon Silber bei den Europameisterschaften der Junioren für Deutschland erkämpft hat. Es ist zu erwarten, dass Connor Sammet das Halbschwergewicht bis 98 Kilo im griechisch-römischen Stil besetzt. Zu beachten sind auch die polnischen Verstärkungen des FCE mit Arkadiusz Kulynycz (86 kg), der im Paris den 5. Platz belegte, aber auch Patryk Bednarz, der noch vor einer Woche bei den Weltmeisterschaften der nichtolympischen Gewichtsklassen in Tirana (ALB) kämpfte.
Doch die WKG Markneukirchen/Gelenau kann sich vor allem auf eigene Stärken besinnen, nach der vermeidbaren Niederlage zum Auftakt der Rückrunde in Rimbach, war gegen den RV Lübtheen eine klare Gegenreaktion zu spüren. „Die Mannschaft hat gegen Lübtheen Moral und Kampfgeist gezeigt“, so WKG-Trainer Andy Schubert zum teilweise umbesetzten Team mit den Debütanten Niklas Niemtz (61 kg/GR) und Witas Behrend (75 kg/GR), die von der zweiten Mannschaft der WKG ins erste Glied rückten und beide Siegpunkte holten.
Die Sachsen-Derbys zwischen Markneukirchen und Aue haben eine lange Tradition, vor der politischen Wende in Deutschland war Wismut Aue ein Verein, der im Freistilbereich das Geschehen maßgeblich mitbestimmte und von der DDR-Oberliga bis in die Gruppenliga durchgängig mit starken Mannschaften besetzt war. Zuletzt mischte Aue gar in der Meisterliga kräftig mit, bei der eigentlich nur die Sportclubs, in denen die besten Ringer zusammengefasst wurden, untereinander den Titel in Turnierform an einem Wochenende auskämpften. Nach der Wende mussten sich auch die Ringer neu orientieren, Markneukirchen gelang das zunächst am besten und kämpfte gar in der Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit.
Nach wechselvollem Geschehen in den vergangenen Jahren stieg Markneukirchen nach der vergangenen Saison aus der 1. Bundesliga ab, der FC Erzgebirge Aue hingegen aus der Regionalliga in die zweite Bundesliga auf. Beide Vereine profitieren nun erneut von den Derbys, mit vollen Arenen und spannenden Duellen, so sicherlich auch am kommenden Samstag, denn auch in Aue strömen wieder Zuschauen ‚En Masse' in die Sporthalle, gegen Nürnberg waren es zuletzt 450, gegen die WKG Markneukirchen/Gelenau dürften es noch ein paar mehr werden.
Jörg Richter
Zum Livestream: https://sportdeutschland.tv/fc-erzgebirge-aue/ringen-2-bundesliga-fc-erzgebirge-aue-vs-wkg-markneukirchen-gelenau
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