Nachdem die deutschen Freistilringer zum Beginn der Wettkampfwoche gleich mit 4 Medaillen erfolgreich in die Titelkämpfe starteten und die DRB-Juniorinnen mit Silber und Bronze nachzogen, hatten auch die Griechisch-Römisch-Spezialisten an den letzten Wettkampftagen Grund zum Jubel.
So kämpfte sich Markneukirchens Neuzugang Anton Vieweg (97 kg) mit souveräner Leistung bis ins Finale. In seinem Auftaktduell bezwang der Ringer aus dem Erzgebirge den Finnen Anttii Haanpää durch Schultersieg, im Viertelfinale setzte sich der Ringer vom RV Lugau ebenfalls noch vor Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit mit 9:0 gegen Vladyslav Lub (UKR) durch. Im Halbfinale traf Anton Vieweg auf den Weißrussen Pavel Hlinchuk, den er mit starkem Schlussspurt mit 9:4 in die Schranken wieß.
Im Finale wurde es für Anton Vieweg schwer, gegen den körperlich stärkeren russischen Ringer Aleksei Mileshin war er beim 0:5 ohne Chance. Doch der Ärger über die Niederlage wich schnell der Freude über die Silbermedaille, zudem man dem jungen Ringer, der beim RV Lugau das Ringer-A-B-C erlernte, eine starke Turnierleistung bestätigen muss.
Silber durch Anton Vieweg, der für die kommende Saison beim AVG Markneukirchen für die Bundesliga unterschrieb, war nicht das einzige Edelmetall, das in Dortmund an Sachsen ging. Die Leipzigerin Anastasia Blayvas (53 kg) fügte der deutschen Medaillenbilanz bei den Juniorinnen eine Bronzemedaille hinzu. Die Ringerin, die beim SV Halle ihre ersten Schritte auf die Ringermatte machte, setzte sich in der Qualifikation gegen Beatrice Ferent (ROU) mit einem 1:1 – bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung durch, unterlag im Viertelfinale jedoch gegen Venera Nafikova (RUS) mit 4:6 Punkten. Die russische Ringerin zog später ins Finale ein und Anastasia Blayvas konnte damit über die Hoffnungsrunde erneut ins Kampfgeschehen eingreifen. Dort bezwang sie in Rückstand liegend Elnura Mammadova (AZE) durch Schultersieg und stand damit im kleinen Finale um Bronze. Nach knappen- und spannenden Kämpfen in den vorangegangenen Begegnungen, schonte die Leipzigerin im kleinen Finale das Nervenkostüm von Bundestrainer Christoph Ewald, gewann gegen Nikoletta Nagy (HUN) durch einen vorzeitigen und souveränen 10:0-Sieg.
Für Gerda Barth (59 kg) vom FC Erzgebirge Aue war das EM-Debüt bei den Juniorinnen nach ihrer 2:9-Auftaktniederlage gegen Selfi Ilyasoglu (TUR) bereits wieder beendet. Nach erfolgreicher Medaillenjagd bei den Kadettinnen, hängen die Trauben im Juniorenbereich weitaus höher, doch die junge Ringerin aus dem Erzgebirge hat noch Zeit, wird den Fuß in dieser Altersklasse noch in die Türe zu den Medaillenrängen stellen.
Insgesamt sind es 8 Medaillen, die von den deutschen Junioren bei der Heim-EM in Dortmund gewonnen wurden, dazu eine ganze Reihe guter Anschlussleistungen, wobei auch die Ringer und Ringerinnen aus Sachsen kräftig mitmischten.
Jörg Richter
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