Der RSV Rotation Greiz war am vergangenen Samstag Ausrichter der Mitteldeutschen Meisterschaften der Männer und Kadetten (U-17) im Freistil. 191 Athleten aus 46 Vereinen folgten der Einladung. Da die Mitteldeutschen Titelkämpfe ‚offen‘ ausgeschrieben werden, können auch Ringer aus Landesorganisationen teilnehmen, die der Zweckgemeinschaft Ringen in Mitteldeutschland nicht angehören. Und so kam der SC Roland Hamburg mit 19 Athleten ins Vogtland, die mit dieser Teilnehmerzahl auch in der Vereinswertung mit 66 Punkten ganz vorn lagen, gefolgt vom Khorassan Ringerverein, der ebenfalls in Hamburg ansässig ist (49) und dem KSC Apolda (18). Gastgeber RSV Rotation kam mit 16 Zählern auf den 4. Rang, gefolgt von Jena und Aue, die sich mit 13 Punkten den 5. Platz in der Vereinswertung teilten.
Der AV Germania Markneukirchen reiste mit drei Athleten nach Greiz, von denen sich nur Mokhmad Dadaev (79 kg) mit drei Siegen ins Finale kämpfen konnte. Im Auftaktkampf bezwang Dadaev, der zukünftig in der 1. Bundesliga für den KSV Köllerbach kämpfen wird, seinen ehemaligen Mannschaftsgefährten Ansgar Reinke, der dem AV Germania auch in Liga zwei die Treue hält, mit 5:2 Punkten. Ansgar Reinke bestreitet die Einzelmeisterschaften für den SV Luftfahrt Berlin, erklärte aber seine Bereitschaft, weiter für das Zweitligateam in Markneukirchen zu kämpfen. Dadaev bezwang auf dem Weg ins Finale auch Pilipp Hinze vom 1. RC Dessau und Ahmad Amadi (Khorossan Ringerverein).
Im Duell um den mitteldeutschen Meistertitel drückte Mokhmad Dadaev seinen Finalkonkurrenten Mohammad Urfan Omarzada (TuS Gaarden Kiel) beim Stand von 4:4 auf beide Schultern.
In seinem ersten Juniorenjahr stellte sich Johannes Adler (70 kg) nun auch der Konkurrenz bei den Männern und zahlte dabei noch etwas Lehrgeld in dieser mit 16 Ringern stark besetzten Gewichtsklasse. Johannes Adler unterlag zunächst Ramzan Orzimov vom Berliner Freestyle Ringerverein, setzte sich im zweiten Duell jedoch gegen Erik Negwer (Lugau) durch, musste dann aber eine zweite Niederlage gegen Stanislav Reutskyi (Magdeburger SV) hinnehmen und schied auf dem 11. Rang aus.
19 Ringer gingen bei den Kadetten im Limit bis 71 Kilo über die Waage, viel Konkurrenz für Sportschüler Richard Breitenbach, der nach zwei Siegen und zwei Niederlagen den 10. Platz belegte.
Vor allem für die meisten der 95 Männer waren die Mitteldeutschen Meisterschaften die wohl einzige Möglichkeit, sich vor den Deutschen Meisterschaften zu messen, die allerdings erst Mitte-Juni ausgetragen werden. Im Männerbereich sind jedoch größere Wettkämpfe dünn gesät. Die nationalen Titelkämpfe wurden vom Deutschen Ringer- Bund von Heidelberg nach Elsenfeld (bei Aschaffenburg) verlegt, wo das Finale zwischen dem SC Kleinostheim und dem SV Wacker Burghausen vor über 3000 Zuschauern stattfand. Begründet wurde der Wechsel mit gestiegenen Kosten und zu kleinen Räumen zur Erwärmung für die Ringer vor ihren Kämpfen.
Text: Jörg Richter
Bilder: Oliver Stach
So schön kann Mokhmad Dadaev seine Siege feiern, in Greiz wurde er für den AV Germania Mitteldeutscher Meister, bleibt für Einzelmeisterschaften auch beim Verein aus dem oberen Vogtland, in der Bundesliga punktet Dadaev zukünftig jedoch für den KSV Köllerbach.
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