Stehende Ovationen beim Abschiedskampf von Roman Walter
- antonpetzold
- vor 4 Tagen
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Es war ein ergreifender Moment, als nach dem Schlussgong des letzten Duells vor der Halbzeitpause, als Roman Walter die Ringerstiefel auszog und in die Mitte der Ringermatte stellte, zum Zeichen, dass er seine aktive Laufbahn beendet.
Stehende Ovationen begleiteten seine Bemühungen, die Ringerstiefel abzustreifen, danach nahm Roman Walter das Mikrofon in die Hand und bedankte sich für 12 Jahre Unterstützung vom Vorstand, von den Fans und insbesondere von Mannschaftsleiter Jörg Guttmann und dem Trainergespann mit Andy Schubert und Andre Backhaus. Die Dankesrede wurde immer wieder von Sprechchören der Fans unterbrochen und auch Mannschaftsleiter Jörg Guttmann ließ die vielen Jahre, in denen Roman Walter für den AVG auf die Matte trat, noch einmal Revue passieren.
„Roman hat in jedem einzelnen Kampf alles gegeben, sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und ist uns treu geblieben, trotz lukrativer Angebote anderer Vereine“, so Jörg Guttmann, was von den über 400 Fans, einschließlich des Gäste-Anhangs vom KSV Witten beklatscht wurde. „Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Jahr den Schlusspunkt setze, oder noch eine Saison dranhänge, doch am Ende arbeite ich bei der Polizei in Leipzig im Schichtdienst und es bleibt nur wenig Zeit fürs Training“, waren die Kämpfe in den letzten Jahren der 1. und 2. Bundesliga sehr hart und erfordern aus Sicht des mittlerweile 30-jährigen entsprechenden Trainingsaufwand. Auf die Frage nach den schönsten Begebenheiten und Kämpfen in den 12 Jahren beim AVG kam die Antwort spontan: „… das waren die Derbys gegen den RSV Rotation Greiz, diese Stimmung, diese Spannung war immer unbeschreiblich“.
Dass er den letzten Heimkampf seiner Laufbahn gegen Roman Pylypenko mit 2:7 verloren hatte, spielte in diesen Minuten keine Rolle, der Leichtgewichtler wurde lautstark gefeiert.
KSV Witten wankte, wurde dann aber seiner Favoritenrolle gerecht
Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste vom KSV Witten mit 8:5. Tim Krasnickij (61 kg/FR) verlor zum Auftakt gegen Yusuf Demir, Kampfrichterin Laura Ferdinand brach das Duell vorzeitig wegen technischer Überlegenheit des Witteners beim Stand von 0:16 ab, während Freistil-Ass Murazi Mchedlidze im griechisch-römischen Stil immer stärker wird und Nico Brunner mit 2:1 Punkten bezwang. Dennoch wünscht sich der Ukrainer die Rückrunde herbei, um endlich wieder im angestammten Freistil kämpfen zu können. Bugrahan Önder (66 kg/GR) hatte Milad Aloutsche nach einem Konter fast auf beiden Schultern und hätte damit den Kampfverlauf auf den Kopf stellen können, doch der Wittener kämpfte sich aus der gefährlichen Lage heraus und gewann am Ende mit 12:5. Patryk Dublinowski (98 kg/FR) strich die Punkte kampflos ein, da Witten diese Gewichtsklasse unbesetzt ließ. Im letzten Duell vor der Pause war es dann Roman Walter, der die Siegpunkte seinem Gegner überlassen musste.
Zum Start in die zweite Hälfte des Kampfabends brachte Mihail Bradu (86 kg/GR) die Gastgeber durch einen Schultersieg über Noah Englich die Gastgeber mit 9:8 in Führung, doch dann spielte der KSV Witten seine Stärken aus und zurrte durch klare Siege von Andrei Perpelita über Basmullah Khanjari und Emin Burak Salviz (80 kg/FR) gegen Johannes Adler den Auswärtssieg endgültig fest. Nur WKG-Schlussringer Luca Dariozzi (80 kg/GR) fügte seiner bislang eindrucksvollen Siegesbilanz einen weiteren Punktsieg über den starken Moldawier Ilie Cojocari hinzu und holte damit einen Anschlusszähler zum 10:16-Endstand.
Wittens Trainer Samet Dülger äußerte sich sehr angetan von der Stimmung in der Schrott-Stark Arena, freute sich aber vor allem über die Mannschaftsleistung seines Teams.
WKG-Trainer Andy Schubert trauerte hingegen dem Kampf von Bugrahan Önder nach; „… wenn er seinen Gegner schultert, dann hätten wir hier auch gewinnen- und gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer für eine Sensation sorgen können“.
Jörg Richter




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