Ein Abstieg, der Optimismus verbreitet! Als in der letzten Saison, beim Erstligaduell des AV Germania Markneukirchen gegen die KG Baienfurt/Ravensberg der Abstieg des AVG mit einer 8:17-Heimniederlage besiegelt wurde, war bei den Verantwortlichen, den Ringern, aber auch bei den Fans eine Mischung aus Trauer, aber auch Erleichterung zu spüren.
„Natürlich gehörten wir in der höchsten Kampfklasse zum elitären Kreis und haben die Konkurrenz auch auf Herz und Nieren geprüft, haben uns den Respekt der Spitzenteams wie Schorndorf, Hösbach, Kleinostheim, oder Burghausen tapfer erkämpft“, so Mannschaftsleiter Jörg Guttmann noch beim Abschiedsabend, nach dem verlorenem Erstligaduell gegen Greiz. Die Luft war einfach raus beim AVG, wobei Markneukirchen allein schon beim Saisonetat der Konkurrenz um Längen hinterherhinkte. Dennoch ist man in Markneukirchen stolz auf das Erreichte, die Spitzenteams reisten alle mit voller Kapelle an, aus Angst, in der Musikstadt im Kampf um Spitzenplätze zu stolpern.
„Als zugleich der Abstieg von Greiz feststand, Aue in die 2. Bundesliga aufrückte und auch Lübtheen wieder in die Zweitligastaffel Nord eingestuft wurde, war der Schmerz über den sportlichen Abstieg nicht mehr allzugroß, stehen doch nunmehr wieder spannende und begeisternde Derbys an“, so auch das Trainergespann mit Andy Schubert und Andre Backhaus, die aber auch schnell begriffen, das diese 2. Bundesligastaffel auch kein ‚Zuckerschlecken‘ wird.
Markneukirchen verlor zwar Stammringer wie Anton Vieweg, oder Franz Richter, die sich als DRB-Auswahlkader weiter in der höchsten Kampfklasse zeigen müssen, doch klopften auch wieder Athleten aus dem ‚Unterbau der regionalen Ligen‘ an, die sich in der 2. Bundesliga messen wollen.
So war es für Mannschaftsleiter Jörg Guttmann ein Leichtes, die übrige deutsche Achse zu halten, aber auch mit jungen, hungrigen Athleten aufzufüllen. Routinier Dustin Scherf unterschrieb für ein weiteres Jahr beim AVG, genauso wie Marco Stoll, der noch einmal Anlauf nehmen will, um sich dem Bundestrainer auch in Liga zwei für internationale Aufgaben anzubieten.
Auch Roman Walter, Justin Müller und Ansgar Reinke unterschrieben für die 2. Bundesliga, nicht zuletzt bleibt auch Publikumsliebling Patryk Dublinowski beim AVG, der Deutschpole, der nicht ins Ausländerkontingent fällt, hat sein Herz in der Musikstadt verloren, genau wie sein Bruder Lukasz vor ihm.
Neu ins Team rückt Dennis Aleksandriuk, ein junger Berliner, der am Bundesstützpunkt Frankfurt(O.) trainiert und Deutscher Vizemeister bei den Junioren wurde, sowie Routinier Niklas Ohff, der zuletzt in Lichtenfels um Punkte kämpfte. Auch Serdar Durmus stand zuletzt in Lichtenfels unter Vertrag, der Griechisch-Römisch-Spezialist aus Berlin, musste in der vergangenen Saison jedoch im Freistil ran, wo er sich ebenso gut verkaufte.
Vorsichtig an die Spitze heranführen, heißt es für die drei AVG-Youngster Johannes Adler, Armen Sarsyan und Niklas Richter, die im Vorjahr als Gaststarter beim RSK Gelenau in der Regional- und Landesliga kämpften. Durch den Zusammenschluss beider Vereine als Wettkampfgemeinschaft, wird es nunmehr möglich, die drei Ringer Luft in der zweithöchsten Kampfklasse schnuppern zu lassen.
Gleiches trifft auch auf Nachwuchsringer aus Gelenau zu, „… ohne den Zusammenschluss mit dem AV Germania und der Möglichkeit, sich in der 2. Bundesliga zu messen, hätten uns einige Eigengewächse verlassen, die auch schon Angebote anderer Zweitbundesligisten, oder aufstiegsambitionierter Regionalligisten in der Tasche hatten“, ist auch RSK-Trainer Björn Lehnert über den Zusammenschluss beider Vereine froh.
Damit verfügt der AV Germania Markneukirchen auch in der 2. Bundesliga über eine starke deutsche Achse, die den AVG in der jeweiligen Aufstellung variabel erscheinen lässt. „Gerade das macht uns auch stark, denn die 2. Bundesliga ist sehr ausgeglichen und vom Niveau her gar nicht so viel schlechter, wie noch die 1. Bundesliga“, verweißt Guttmann auf zahlreiche Wechsel bei der Konkurrenz, was zugleich spannende Kämpfe verspricht. jöri
Bild: Tief Luft holen und neu angreifen, heißt es für die Ringer des AV Germania Markneukirchen für die bevorstehende Zweitligasaison.
Jörg Richter
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