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AVG nimmt das Angebot des DRB an und bleibt erstklassig



Es war noch einmal viel Aufregung, rings um den letzten Kampftag, an dem der AV Germania Markneukirchen am sogenannten ‚Grünen Tisch‘ in die Abstiegszone rutschte, dann aber wenige Tage später am gleichen Mobiliar vom DRB zurück in die höchste Kampfklasse geholt wurde.


Unsicherheiten nicht nur in Markneukirchen, sondern auch bei anderen Teams der 1. und 2. Bundesliga. Bedingt durch das unsichere, wirtschaftliche Umfeld und die allgemein angespannte finanzielle Lage, überlegen sich einige Vereine aus dem gesamten Ligensystem im Ringkampfsport, ob der Sprung in höhere Ligen derzeit möglich ist, was in jedem Fall mit einer Erhöhung des Etats verbunden wäre. So ist auch das 0:0 zwischen dem KSV Rimbach bei der RKG Reilingen-Hockenheim in der 2. Bundesliga Süd zu deuten, mit dem beide Vereine die Handbremse anzogen und unvollständige Teams aufboten, dabei den SRC Viernheim an sich auf Rang zwei vorbeiziehen ließen. Gleiches Szenario im Norden, wo sich der RV Lübtheen im Schlussspurt der Vorrunde auf Platz zwei wiederfand und damit zum Aufstieg verpflichtet war. Viernheim und Lübtheen lehnten jedoch dankend ab.


Der DRB-Vizepräsident für Bundesligaangelegenheiten Manuel Senn fand mit seinen Vorstandskollegen einen Weg, mit dem alle gut leben konnten: der AV Germania Markneukirchen, ohnehin durch späte Resultatsänderungen plötzlich auf einem der beiden Abstiegsplätze gelandet, aber auch der ASV Urloffen, als Vorletzter der Weststaffel können durch eine Ausnahmeregelung in der höchsten Kampfklasse verbleiben, die Zweitplatzierten der beiden Zweitligastaffeln müssen nicht aufsteigen, werden aufgrund ihrer ‚Aufstiegsverweigerungen’ aber auch nicht zurückgestuft.

Der SV Johannis Nürnberg als Letzter der 1. Bundesliga Ost steigt in Liga zwei ab, ebenso die RKG Freiburg 2000, die die Weststaffel verlassen muss. Mit der KG Baienfurt/Ravensburg und dem KSK Konkordia Neuss steigen die beiden Staffelsieger der 2. Bundesliga in die höchste Kampfklasse auf.


Somit hat man in der kommenden Saison wieder vollständige Staffeln, wobei die schnelle Entscheidung des DRB nun auch Planungssicherheit für alle Mannschaften schaffte.

Dennoch werden in der DRB-Vorstandsetage weiter Pläne geschmiedet, um das komplizierte Punktsystem für die lizenzierten Sportler zu entflechten, aber auch um Sicherheit bei der Zuordnung der Nationalitäten zu schaffen. Einige Athleten- vor allem jene mit russischen Wurzeln hatten zuletzt die Nationalität gewechselt, was für unterschiedliche Sichtweisen bei der Anerkennung des jeweiligen Status mit sich brachte, denn in den Bundesligateams dürfen nur vier ausländische Ringer eingesetzt werden, davon jedoch nur ein Ringer, der nicht aus dem europäischen Bereich kommt.


„Das ist alles viel zu kompliziert, ich möchte, dass unser Regelwerk auf einen Bierdeckel passt“, so DRB-Präsident Jens-Peter Nettekoven sinnbildlich. Davon ist man derzeit aber noch weit entfernt, denn die Vereine entdecken auch immer wieder Schlupflöcher in der komplizierten Wettkampfordnung. Eine Struktur, mit der alle gut leben können, bleibt wohl vorerst noch Utopie.


Jörg Richter


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