
Knapp 4000 Zuschauer fieberten am Samstagabend dem Finalrückkampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen dem SC Siegfried Kleinostheim und dem ASV Schorndorf entgegen, darunter auch 20 Anhänger des AV Germania Markneukirchen, die vor allem wegen Franz Richter nach Aschaffenburg reisten, der seit dieser Saison im Erstligateam des SC Kleinostheim erfolgreich kämpft.
Doch aus den Fotos über die Pokalübergabe wurde nichts, denn der ASV Schorndorf ließ die Träume der Gastgeber schnell platzen, bereits nach dem zweiten Kampf schwanden die Hoffnungen des SC Kleinostheim auf den Titelgewinn, die Warriors, wie sie sich mit ‚Kampfnamen‘ bezeichnen, holten damit wie schon im Vorjahr die Silbermedaille an den Main.
Franz Richter, der nach wie vor die Einzelwettbewerbe für den AV Germania bestreitet und vergangenes Jahr auch den Deutschen Einzelmeistertitel im Schwergewicht nach Markneukirchen holte, hatte großen Anteil am Finaleinzug des SC Kleinostheim, nachdem er in der Vorrunde bis auf den Auftaktkampf alle anderen Duelle für sich entschieden hatte, im Viertelfinale den Vizeweltmeister von 2019 und Bronzemedaillengewinner der WM 2023 Oscar Pino Hinds aus Kuba bezwang, der für den SV Germania 04 Weingarten kämpft. Im Halbfinale ließ er einen 7:0-Erfolg gegen seinen Markneukirchner Ex-Mannschaftskollegen Anton Vieweg folgen, der in Hösbach unterschrieben hatte und im Final-Hinkampf bezwang Franz Richter auch seinen direkten Kontrahenten um einen internationalen Startplatz Jello Krahmer vom ASV Schorndorf und hatte damit großen Anteil am 16:13-Auswärtssieg des SC Kleinostheim.
Im Rückkampf konnte Richter nicht mehr ins Kampfgeschehen eingreifen, da mit dem Stilartenwechsel das Schwergewicht im freien Stil ausgekämpft wurde. Der ASV Schorndorf wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht, landete am Ende einen überzeugenden 17:7-Sieg und feierte damit nach genau fünfzig Jahren seinen zweiten Meistertitel.
Doch die Markneukirchner Ringerdelegation bereute die Reise nach Aschaffenburg nicht, „… wir haben gute Kämpfe gesehen, hätten natürlich gerne erlebt, wie unser Franz den Siegerpokal in die Luft streckt, aber Vizemeister ist nach dieser Saison für Kleinostheim ein riesengroßer Erfolg“, so AVG-Mannschaftsleiter Jörg Guttmann.
„Nach dem 3. Platz zum Abschluss der Vorrunde hätte niemand gedacht, dass wir noch bis ins Finale vorstoßen, doch dann die beiden Siege gegen den SV Germania 04 Weingarten im Viertelfinale, eine Runde später der Hammer gegen den eigentlich übermächtigen Lokalrivalen KSC Hösbach, gegen den wir in der Vorrunde zweimal verloren haben, dann im Halbfinale beide Duelle vor weit über 3000 Zuschauern gewinnen konnten, nicht zuletzt der Sieg in Göppingen vor 3500 Fans gegen Schorndorf im Final-Hinkampf“, beschreibt Richter den Weg ins Finale.
Gänsehautfeeling allenthalben, „… die Fanbase in Kleinostheim ist ähnlich wie in Markneukirchen, darauf kam es mir beim Wechsel nach Kleinostheim an, wobei das ganz große Ziel die Olympiateilnahme 2028 in Los Angeles ist. „Auf diesem Weg werden wir Franz natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen“, freut sich auch der AVG-Vorsitzende Jens Berndt über die Entwicklung des 26-jährigen Schwergewichtlers, der in Markneukirchens Männerteams inzwischen durch seinen jüngeren Bruder Niklas vertreten wird.
Jörg Richter

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