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Germanen ärgern den Tabellenführer


Mehmet Yüce (57 kg/FR) hätte sich bei seinem letzten Einsatz für Markneukirchen in Burghausen gerne einen Sieg gewünscht, doch sein italienischer Kontrahent Givi Davidovi setzte sich gegen den türkischen Neuzugang des AVG mit 4:1 Punkten durch. In der Rückrunde geht es im leichtesten Limit im griechisch-römischen Stil weiter.

Am letzten Hinrundenkampftag schafften es die Erstligaringer des AV Germania Markneukirchen, die Niederlage beim bislang ungeschlagenen SV Wacker Burghausen mit 9:18 in Grenzen zu halten und setzten in einigen Einzelkämpfen Achtungszeichen.


So behielt Schwergewichtler Franz Richter (130 kg) mit 4:0 Punkten die Oberhand gegen Ramsin Azizsir. Richter nutzte gegen den aus Hof stammenden Kontrahenten seinen Gewichtsvorteil, brachte ihn einmal in die Unterlage und profitierte von zwei Passivitätsverwarnungen an Azizsir, der mit EM-Bronze von 2017 in Novi Sad (SRB) seinen letzten, großen Erfolg feierte, aber auch für die diesjährigen Europameisterschaften von Bundestrainer Michael Carl nominiert wurde, wo er jedoch nicht in Medaillennähe kam.


Im letzten Duell vor der Pause holte Münir Aktas (66 kg) einen weiteren Sieg für die Germanen aus Markneukirchen, der Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaft setzte sich mit 12:3 gegen Magomed Kartojew durch und stellte damit den 6:9-Halbzeitstand aus Sicht der Vogtländer her.


Zum Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabends standen sich die beiden U-23-WM-Teilnehmer von Potevedra (ESP) Idris Ibaev und Markneukirchens Erik Löser im Limit bis 86 Kilo gegenüber. Löser ging gegen den U-23-Weltmeister von 2021 durch eine Passivitätsverwarnung in Führung. Ibaev in Runde zwei der Aktivere, holte zusätzlich zum Verwarnungspunkt noch zwei Zähler im Bodenkampf und gewann damit das Duell der beiden Hoffnungsträger des Deutschen Ringer- Bundes mit 3:1, holte aber nur einen Mannschaftspunkt für den SV Wacker.

Einen Sieg für Markneukirchen verbuchte Rasul Shapiev (80 kg/FR), der gegen Mansur Dakiev gerade einmal 96 Sekunden benötigte, um 16 Punkte zu erkämpfen und damit einen Abbruchsieg durch technische Überlegenheit zu erzwingen.

Doch die vier Mannschaftspunkte durch Rasul Shapiev sollten die letzten für den AV Germania gewesen sein, denn Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk hatte in den beiden Weltergewichtskämpfen mit Ismail Muszukajev (FR) und Michael Widmaier (GR) noch zwei Asse im Ärmel. Muszukaev, ein ehemaliger russischer Ringer, der 2018 nach Ungarn wechselte, in diesem Jahr Europameister und 3. Weltmeister wurde, setzte sich mit 11:0 gegen Mokhmad Dadaev durch. Widmayer, der bei den Weltmeisterschaften 2019 in Astana (KAZ) knapp an Bronze vorbeischlitterte und den fünften Platz belegte, holte gegen den tapfer kämpfenden Maximilian Simon ein 6:2 und zurrte damit den 18:9-Sieg für Burghausen fest.


AVG-Trainer Andre Backhaus: „Ich bin zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft und kann mich nur wiederholen, wenn wir die Lücken in den Gewichtsklassen 61 und 71 Kilo nicht hätten, dann wäre der Punktstand auch in Burghausen sehr knapp geworden“.


Gleich am kommenden Wochenende geht es mit der Rückrunde weiter, dann wechseln in den Gewichtsklassen auch die Stilarten. Markneukirchen hat da allerdings noch eine Atempause, die Germanen treten erst am 12. November beim AC Lichtenfels zum ersten Rückrundenkampf an.


Text: Jörg Richter

Bild: Gabi Osterkamp

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