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Heimsieg vor begeisterter Kulisse

Aigazi Minatulaev (rotes Trikot) ist in dieser Saison eine echte Bereicherung des Zweitligateams und stach durch attraktive Kampfesweise aus dem Mannschaftsergebnis heraus.

Es hat alles gepasst, beim letzten Heimkampf der WKG Markneukirchen/Gelenau, die Schrott-Stark-Arena war ordentlich gefüllt, die Fans lautstark und zuversichtlich und am Ende stand ein 17:11-Sieg gegen die RKG Reilingen/Hockenheim auf der digitalen Ergebnistafel.


Die Zuversicht der Fans teilte das Trainergespann Andy Schuber/Andre Backhaus zunächst nicht. „Mit dieser Aufstellung hat die RKG Reilingen/Hockenheim den SV Johannis Nürnberg besiegt und auch den RSV Rotation Greiz beim 10:14 an den Rand einer Niederlage gebracht“, war Andy Schubert nach dem Wiegen mit Prognosen zurückhaltend.


Doch dann löste der Youngster im WKG-Team mit Mark Wagner (61 kg/GR) seine Aufgabe gegen seinen Kontrahenten Christiano Liebzeit in nur 1:21 Minuten, mit einem Schultersieg holte der deutsche Juniorenmeister gleich vier Mannschaftspunkte auf das Konto der WKG Markneukirchen/Gelenau.


Da die Regionalligamannschaft der gemeinsamen Wettkampfgemeinschaft kampffrei hatte, konnte Radoslaw Baran (130 kg/FR) im Zweitligateam kämpfen. Gegen den Georgier Zviat Metreveli war er der aktivere Ringer, doch der Georgier im Team der RKG Reilingen/Hockenheim kämpfte clever und punktete zum 3:2 Endstand. Dieser Sieg der Gäste brachte jedoch nur einen Mannschaftszähler auf das Gästekonto. Roman Walter (66 kg/FR) wehrte sich nach Kräften gegen die Angriffe von Igor Chichoi, konnte in der ersten Runde des Duells gut mithalten, doch im zweiten Abschnitt des Kampfes drehte der Gästeringer, der Moldawien seit 2019 bei Welt- und Europameisterschaften vertritt, noch einmal auf und hatte nach 3:52 Minuten die 15-Punkte-Differenz erreicht, die zum Abbruch durch technische Überlegenheit führt.


Einen richtig starken Gegner hatte Agil Musaev (98 kg/GR) mit Denis Kudla vor der Brust, der bei den Olympischen Spielen 2016 und 2021 für Deutschland Bronze gewonnen hatte. Kudla spiele seine Routine aus und siegte am Ende mit 8:1. Doch Musaev verteidigte mit aller Kraft die 7-Punkte-Differenz, die Kudla nur zwei Mannschaftspunkte brachte.


Im letzten Kampf vor der Pause verletzte sich Gästeringer Robin Laier gleich beim ersten Angriff von Serdar Durmus und gab den Kampf bereits nach 16 Sekunden auf, sodass die WKG Markneukirchen/Gelenau nach 5 von 10 Kämpfen, einen hauchdünnen 8:7-Vorsprung hatte.  


Zum Start in die zweite Hälfte des Kampfabends startete Publikumsliebling Patryk Dublinowski voll motiviert durch, gegen den Gästetrainer Thilo Dicker, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte, gewann Dublinowski in nur 2:20 Minuten durch blitzschnelle Beinangriffe mit 16:0. Dieser Sieg von Patryk Dublinowski, der sich wie schon sein Bruder Lukasz vor ihm in Markneukirchen pudelwohl fühlt und bei den Fans aufgrund seiner sympathischen Art mehr als nur ‚einen Stein im Brett hat‘, wurde entsprechend gefeiert und war zu diesem Zeitpunkt hochwichtig für das Mannschaftsergebnis, denn noch hatte die Trainerbank der Gäste einige Asse im Ärmel.


Einmal mehr lieferte Dennis Aleksandryuk (75 kg/FR) einen beherzten Kampf, diesmal gegen den Rumänen Sergiu Lupasco, gegen den er in Runde zwei mit 6:11 unterlag, jedoch mit dem Schlussgong zwei Punkte holte, die Lupasco nur zwei, statt drei Mannschaftspunkte bescherte. „Das war sehr wichtig, dass Dennis da noch einmal angreift und die Punkte macht“, lobte Andy Schubert den Kampfgeist des jungen Berliners, der in dieser Saison sein letztes Jahr im Juniorenbereich bestreitet. Doch dann machte Aigazi Minatulaev (80 kg/GR) den Sack zu, der WKG-Ringer glänzte wie schon in den Kämpfen vorher mit schönen Würfen. Als Kampfrichter Johannes Scheffler den WKG-Mittelgewichtler eine Verwarnung wegen Fassen der Finger verwarnte und seinem Kontrahenten Dario Schmidthuber damit zwei unerwartete Zähler zusprach, antwortet Minatulaev mit einem weiteren, sehenswerten Überwurf und beendete den Kampf nach nur zwei Minuten mit 17:2 Zählern.


Ein Duell auf Augenhöhe lieferten sich Niklas Ohff (75 kg/GR) und Luis Greif. Der Gästeringer konterte geschickt und holte im Bodenkampf einen 7:0-Punktsieg, doch mit diesem knappen Ergebnis stand der Heimsieg der WKG Markneukirchen/Gelenau bereits fest.


Dennoch gab es im letzten Kampf des Abends noch einmal eine spannende Auseinandersetzung zwischen WKG-Ringer Ansgar Reinke und Richard Schröder, der vor der Saison von Greiz nach Reilingen gewechselt war.


Hintergrund des Duells: beide Ringer stammen aus Berlin, Ansgar Reinke kämpft bei Einzelwettbewerben für den SV Preußen, Richard Schröder für den SV Luftfahrt. Bis kurz vor Kampfende führte Schröder durch eine Passivitätsverwarnung an den WKG-Ringer, aus der ersten Runde des Kampfes. Doch im zweiten Abschnitt des Duells, sparte Kampfrichter Johann Scheffler, der sonst sehr schnell Verwarnungen verteilt hatte, mit der Aufforderung an Schröder, aktiver zu kämpfen. 40 Sekunden vor Kampfende riss Reinke mit einem Abreißer den Sieg sprichwörtlich aus dem Feuer und wurde mit dem 2:1-Erfolg inoffizieller Berliner Meister in diesem Vergleich.  Seinem Team packte Reinke, der in seinem 8. Kampf in Folge unbesiegt bleibt, einen weiteren Mannschaftspunkt zum 17:11-Endstand auf das Konto.


„Als Radoslaw Baran gegen den unbequem kämpfenden Georgier unterlag, dachte ich, es geht schon wieder los mit dem Auf und Ab, das wir in dieser Saison zur Genüge hatten, doch dann hat die Mannschaft Moral bewießen und sich den verdienten Sieg erkämpft und auch die Fans waren heute einmal mehr unser 11. Mann“, so WKG-Trainer Andy Schubert zufrieden mit der Mannschaftsleistung, aus der Aigazi Minatulaev mit seiner attraktiven Kampfesweise noch herausragte und vom Getränkehandel ‚Biermüller‘, der die Begegnung präsentierte, zum Ringer des Tages’ gekürt wurde.


Am letzten Kampftag der zu Ende gehenden Zweitligasaison muss die WKG Markneukirchen/Gelenau beim noch ungeschlagenen RSV Rotation Greiz antreten, wo die Trauben in diesem Jahr besonders hoch hängen. Doch auch der KSV Rimbach, der die WKG-Ringer noch von Platz drei verdrängen kann, muss auswärts in einem West-Derby bei der RKG Reilingen/Hockenheim antreten. Damit bleibt es bis zum Schluss spannend im Kampf um Bronze, während Greiz bereits Meister ist und Nürnberg Silber sicher hat.


Jörg Richter


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