Wenn die Zweitligaringer der WKG Markneukirchen/Gelenau am Samstagabend in der heimischen Arena ab 19.30 Uhr auf den SV Johannis Nürnberg treffen, dann wollen die Ringer des Trainergespanns Andy Schubert/André Backhaus den Schwung vom 17:9-Sieg aus dem Sachsenderby gegen den FC Erzgebirge Aue mitnehmen. Und das wird auch nötig sein, denn Nürnberg steht auf dem 2. Platz der 2. Bundesliga, Staffel Ost und gewann den Hinkampf mit 20:12 recht deutlich.
Doch Nürnberg schwächelte in den ersten Rückrundenkämpfen. Die Franken unterlagen in Greiz mit 8:15 und zu Hause mit 13:15 gegen die RKG Reilingen/Hockenheim. Beim Duell gegen Reilingen/Hockenheim gewannen ausschließlich Nürnbergs ausländische Verstärkungen Amangali Bekbolatov (61 kg/GR), der frisch gekürte U-23-Weltmeister aus Moldawien Vitalie Eriomenco (71 kg/F), Artur Politaiev (80 kg/GR) und auch der Ungar Tamas Levai.
Viele Möglichkeiten, die Mannschaft umzustellen, hat der SV Johannis nicht, da seitens des Deutschen Ringer-Bundes für jeden Ringer ein Punktwert festgelegt wurde, der von null für ein Eigengewächs bis acht Zähler für einen ausländischen Medaillengewinner bei internationalen Meisterschaften reicht. 30 Punkte darf jedes Team insgesamt haben. Wird dieser Wert überschritten, muss der punktbeste Ringer gestrichen werden. Mit dieser Wertung liegt Nürnberg an der oberen Grenze, da Bekbolatov, Eriomenco und Levai allein 21 Zähler auf sich vereinigen. Sorgen mit dieser Punktwertung hat die WKG Markneukirchen/Gelenau nicht, da die Mannschaft nur mit drei statt den vier erlaubten ausländischen Verstärkungen antritt. Da muss Mannschaftsleiter Jörg Guttmann nicht mit dem Rechenschieber an der Waage hantieren.
„Nach der Niederlage in Rimbach zum Auftakt der Rückrunde ging ein Ruck durch die Mannschaft“, gab es aus Sicht von Trainer Andy Schubert selbst vom Heimkampf gegen Lübtheen zum Auswärtsduell in Aue eine Steigerung. „Wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat mich schon begeistert“, pflichtet André Backhaus bei. Selbst Agil Musaev, der mit unbewegter Miene auf und an der Matte steht, lächelte und winkte, als die vielen Markneukirchner Fans seinen Sieg in Aue feierten, während Schwergewichtler Radoslaw Baran nach seinem vorzeitigen Überlegenheitserfolg über Aslan Mahmudow einen astreinen Rückwärtssalto hinlegte.
„Da wir noch immer eine gute Stabilität unserer deutschen Achse haben und auch von Gelenau innerhalb der Wettkampfgemeinschaft zehren, haben wir einige Möglichkeiten, die unsere Mannschaftsaufstellung für die Gegner schwer ausrechenbar macht“, so Jörg Guttmann. Er unterstreicht, dass die Wettkampfgemeinschaft extra deswegen zustande kam, damit junge, hungrige Athleten wie Mark Wagner, Niklas Nimtz, Witas Behrend, die vertraglich in Gelenau gebunden sind, sich nun auch in der 2. Bundesliga beweisen können. Andersherum haben Markneukirchner Ringer wie Johannes Adler, Erik Hilpert, Niklas Richter, oder Jimmi Rudau die Möglichkeit, Erfahrungen in der Regionalliga- oder Landesligamannschaft zu sammeln.
Am Samstagabend wird es den ersten Spannungsmoment der Begegnung wohl schon beim öffentlichen Wiegen um 18.45 Uhr geben. Dann stehen die Teams fest, die 45 Minuten später die zehn Duelle beginnen. „Auf jeden Fall gehen wir hochmotiviert in dieses Duell, wollen uns mit unseren Fans im Rücken für die Niederlage in Nürnberg rehabilitieren“, gibt sich WKG-Trainer Andy Schubert kämpferisch.
Jörg Richter
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